Nach unserem Besuch beim Schlossgespenst von Haapsalu geht es wieder hinaus in die weite Natur Estlands. Michael in Nova hat uns den Tipp gegeben, das Marimetsa Moor etwa vierzig Kilometer östlich von Haapsalu zu erkunden. Dort stehen wir auf einem gut geschützten Waldparkplatz des RMK, von dem aus der bezeichnete Lehrpfad startet. Der führt uns durch Wald und über Wiesen, überquert immer wieder einen kleinen Fluss mit schwarzem Wasser aus dem Moor und mündet nach etwa zweieinhalb Kilometern in einen befestigten Bohlenpfad. Auf dem geht es weitere zwei Kilometer fast immer geradeaus hinaus in eine sumpfige Ebene bis zu einem Aussichtsturm, an dessen Fuß mehrere Moorseen zum Baden einladen. Bei dem starken Wind und gerade einmal acht Grad ist das heute nichts für uns, sodass wir sofort den Turm besteigen und die lohnende Aussicht von oben genießen. Auf dem gleichen Weg kommen wir wieder zurück zum Wohnmobil.
Am Dienstagmorgen fahren wir zur kleinen Ortschaft Puise, die ausgesprochen malerisch auf einer schmalen Landzunge an der Ostsee liegt. Hier stehen wir bei Nina talu auf einer großen Wiese so schön am Meer, dass wir aus unseren Fenstern in drei Richtungen direkt aufs Wasser schauen können. "Nina" bedeutet übrigens "Nase" und "talu" bezeichnet einen Hof oder eine Farm, wir stehen also auf dem Hof an der Landzunge, die wie eine Nase ins Meer ragt.
Am Abend erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, der perfekt zur traumhaften Lage des Platzes passt. Nachts und am Mittwoch ist es ziemlich windig, sodass wir einfach nur die tolle Lage genießen. Abends bereitet die Mutter des Hauses ein leckeres Fischgericht mit Gemüse aus eigenem Anbau. Es ist eine so schöne familiäre Atmosphäre, dass wir jetzt schon sicher sind, bald wieder hierher zurückzukommen.
Da für die kommenden Tage sehr stürmisches Wetter vorhergesagt ist, fahren wir schon nach zwei Übernachtungen in Puise weiter nach Pärnu, wo wir außerhalb der Stadt beim Solar Campingpark sicher stehen können. Von hier fahren wir am Samstag mit dem Bus in die Stadt, die nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten aufweist. Dafür finden wir ein sehr schönes georgisches Restaurant, wo wir mit ausgesprochen leckeren Lammgerichten und tollen Süßspeisen verwöhnt werden. Nach einem Abstecher in ein modernes Einkaufszentrum, lassen wir uns von einem BOLT Fahrer ganz einfach zurück zum Campingplatz bringen.
Schon am Sonntag fahren wir bei regnerischem Wetter zum Soomaa Nationalpark, wo wir bei einem kleinen Aussichtsturm mitten in einem großen Moorgebiet sehr einsam stehen können. Außer einigen Rindern gibt es hier weit und breit kein einziges Lebewesen.
Das nasskalte Wetter hält die ganze Nacht an, wird aber am nächsten Vormittag durch strahlenden Sonnenschein abgelöst. Allerdings bleibt es frostig kalt, sodass wir bei unserer Wanderung am nur zehn Kilometer entfernten Riisa Moor aufpassen müssen, um nicht auf den reifbedeckten Holzbohlen auszurutschen. Bei der Wanderung, die auf dieser Reise unsere letzte in Estland sein wird, kommen wir nochmal durch traumhaft schöne Wälder und über das ausgedehnte Hochmoor, in dem mehrere funkelnde Seen wie Juwelen in der Sonne glitzern.
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Birgit (Mittwoch, 06 November 2024 07:02)
Wünsche Euch eine gute Heimreise
Andrea und Bastian (Mittwoch, 13 November 2024 11:06)
Wunderschöne Städte und Landschaften. Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß und freuen uns auf den Weihnachtsmarkt mit euch. LG Andrea und Bastian