Auf dem Weg nach Marokko

Mit neuem TÜV, allen erledigten Servicearbeiten und mit gefüllten Tanks starten wir am 27.März in Richtung Süden. Die ersten Etappen führen über Geisingen und durch die Schweiz bis zum gemütlichen Stellplatz in Prato, der sich einige Kilometer südlich des Gotthardtunnel befindet, sodass wir uns am Samstag dieses Nadelöhr ersparen.

Vagabund, Prato
Am Stellplatz in Prato südlich des Gotthardtunnels


Den Stellplatz in Prato verlassen wir am frühen Morgen und kommen pünktlich zum Check-in am Fährhafen von Genua an. Kurz vor der Einfahrt zum Hafen sind sich Navi, Wegweiser und Fahrer nicht einig, sodass wir plötzlich an einer Höhenbegrenzung von 3,20m gestoppt werden und unter empörtem Hupen der anderen Verkehrsteilnehmer rückwärts bis zur Abzweigung zurückkehren müssen, um dort den richtigen Weg zu wählen. Jetzt kommen wir zügig zum Ziel und haben gerade ausreichend Zeit zum Mittagessen, bis wir recht bald auf die Fähre auffahren können. 

Schon am Donnerstag erhielten wir eine E Mail von der Reederei mit den aktuellen Daten für unsere Überfahrt, Check-in und Abfahrtszeit wurden bestätigt, doch die Ankunft in Tanger verschiebt sich von 18:45 auf 20:30 am Montagabend. Wir vermuten, dass die längere Reisezeit durch eine Sturmfront verursacht wird, die ausgerechnet in der Nacht auf Sonntag unseren Kurs kreuzen soll. So wird es dann nach ruhigem Beginn der Fahrt bald recht ruppig und wir werden die ganze Nacht über durch heftigen Seegang in den Schlaf gewiegt. Am Sonntag ist das Meer wieder ruhig, was zu einem entspannten Tag an Bord führt. Nach dem planmäßigen Zwischenstopp in Barcelona öffnen im Schiff die Schalter der marokkanischen Einreisebehörde, sodass wir die anfallenden Formalitäten bequem schon unterwegs erledigen können. Zuerst kommen die Einreisestempel in unsere Pässe, danach erhalten wir am zweiten Schalter die befristete Zulassung für den Vagabund auf marokkanischen Straßen. Nach knapp zwei Stunden ist die gesamte Prozedur erledigt, für die wir außer unseren Reisepässen und den Fahrzeugpapieren nur ein an Bord ausgefülltes Formular vorlegen mussten. 

Der gesamte Montag ist sehr ruhig und sonnig, wodurch sich unsere einzige Beschäftigung auf das Warten auf die Ankunft in Tanger begrenzt. Wir wünschen uns, dass das Schiff schneller fährt, doch der Kapitän beschränkt die Geschwindigkeit konsequent, sodass wir erst wie angekündigt um 20:30 Uhr Ortszeit in den Hafen einlaufen. Danach dauert es noch sehr lange, bis die Autos von Bord kommen, einer nach dem anderen die Passkontrolle passiert und anschließend die ganze Kolonne an der Zollstation gründlich untersucht wird. Wir haben das Glück, dass wir nach einem kurzen Blick des Zöllners und des Drogenhundes unbehelligt weiterfahren können, bei anderen werden sämtliche Staufächer geöffnet und geprüft. So kommen wir gegen 23:00 Uhr an den großen Parkplatz, der noch im Hafengelände liegt und an dem wir sicher, wenn auch nicht ruhig übernachten können. Nachdem wir noch die ersten Marokkanischen Dirham aus dem Geldautomaten gezogen haben, fallen wir um 23:30 Uhr sehr müde in unsere Betten, was nach europäischer Sommerzeit immerhin schon 1:30 Uhr am Dienstagmorgen ist.

Fähre, Mittelmeer
Unterwegs von Genua nach Tanger Med


Am Vormittag fahren wir entspannt bei wenig Verkehr nach Chefchaouen, unserem ersten Campingplatz in Marokko, wo wir jetzt so langsam auch seelisch im Land ankommen wollen. Die Fahrt führt durch das wunderschöne und überraschend grüne Rif Gebirge, in dem heute weite Flächen durch blühende Ginster gelb leuchten.

Lac Barrage Martil, Marokko
Blühender Ginster am Lac Barrage Martil im Rif Gebirge


Morgen wollen wir die Medina der Blauen Stadt Chefchaouen besuchen, danach machen wir die Pläne für die kommenden Tage. Wir freuen uns sehr, wenn Ihr uns auf dieser Reise weiter begleitet.

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Kommentare: 2
  • #1

    Matze (Mittwoch, 02 April 2025 06:09)

    Juhu endlich Bilder. Habt noch ganz viel Spaß euer Matze

  • #2

    Seegerei (Dienstag, 15 April 2025 17:03)

    Wir sind gerne dabei. So können wir doch etwas nachempfinden was uns gerade entgeht. Euch weiterhin eine gute, erfüllte Reise.liebe Grüße aus Bäsga