Rashid, der Besitzer des Stellplatzes in Foum Zguid, unternimmt mit uns am Donnerstag eine Tour in die Sahara. Bei bewölktem Himmel fahren wir um 9:00 Uhr mit seinem Toyota Landcruiser los und verlassen schon bald außerhalb des Ortes die befestigten Straßen. Rashid wählt eine Route, die häufig querfeldein führt, da auf den häufiger genutzten Pisten oft zeitraubende Kontrollen durch das Militär durchgeführt werden. So holpern wir durch eine tolle Landschaft, deren Charakter sich immer wieder ändert. Mal ist der Untergrund sandig und weich, gleich darauf geht es über große Steine, zwischen denen der Fahrer ständig den richtigen Weg suchen muss. Ab und zu wachsen ein paar Büsche oder einzelne Bäume, meistens ist die Vegetation karg mit höchstens einigen niedrigen Gräsern. Vorbei am Mount Tajine, der tatsächlich so aussieht wie eine gigantische Tajine, kommen wir zu einer kleinen Oase mit einer handvoll Palmen, zwischen denen ein einsamer Nomade bunte Tücher und kleine handwerkliche Produkte anbietet. Im Schatten trinken wir ein Glas marokkanischen Minztee und fahren danach weiter zum ausgetrockneten See Iriqui, der nach dem Starkregen im Herbst 2024 bis zu zwei Meter Wassertiefe aufwies. Heute ist es eine riesige, graubraune Ebene, über die wir nach längerer Fahrt zu den westlichsten Dünen des Erg Chegaga kommen. Während Rashid hier eine Pause einlegt, erklimmen wir die Dünen, die an dieser Stelle bis zu 30 Meter hoch sind. Jetzt sind wir froh, dass es bewölkt ist, denn auch ohne strahlenden Sonnenschein ist der Anstieg ganz schön anstrengend. Immer wieder haben wir einen schönen Blick in die umgebenden Sandberge und haben viel Spaß mit dem lockeren Sand. Später setzt Rashid uns irgendwo in der leeren Ebene des Iriqui See aus und lässt uns einige Kilometer alleine durch das Nichts wandern, ein ganz spezielles und intensives Erlebnis. Als Mittagessen haben wir ein großes und leckeres Berberomelette, zu dem Rashid eine Flasche mitgebrachten marokkanischen Roséwein ausgibt. Das Essen gibt es auf der Dachterrasse des skurrilen Hotel Titanic, das am Ufer des ausgetrockneten Iriqui See liegt. Am Rückweg treffen wir auf viele Teilnehmerinnen der Wüstenrallye Aicha des Gazelles, die hier morgen ihre letzte Etappe fahren werden. Nach einem weiteren Zwischenhalt in der kleinen Oase, die wir schon am Vormittag besucht haben, kommen wir gegen 17:00 Uhr wieder zurück nach Foum Zguid.
Immer noch beeindruckt von unserem Abenteuer in der Wüste fahren wir am Freitag weiter nach Tata, von wo wir in den nächsten Tagen unseren Weg in Richtung der Atlantikküste fortsetzen wollen.
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Maria und Alfred (Samstag, 26 April 2025 09:22)
Euer Sand ist bereits da, weiter viele tolle Erlebnisse