Wir haben noch immer nicht genug von Fes und Chefchaouen

Wie Ihr sicher schon bemerkt habt, sind wir ganz besondere Fans der marokkanischen Königsstadt Fes mit ihrer endlos großen Medina, die als das größte Labyrinth der Welt gilt. Die Stadt wollen wir gerne zum Abschluss der Reise durch Marokko noch einmal besuchen, wobei uns die hochsommerlichen Temperaturen nun doch eingeholt haben, denen wir eigentlich entgehen wollten. Bei Werten um 35°C verbringen wir ruhige Tage am Campingplatz Diamant Vert und putzen nach längerer Zeit einmal quer durch den Vagabund. Am Donnerstag möchten wir in die Medina, wofür wir uns am Platz ein Taxi buchen wollen. Der freundliche Mitarbeiter empfiehlt uns, statt des Autos vom Campingplatz lieber eines der vielen roten Petit Taxis zu nehmen, die können leicht vorne an der Straße angehalten werden und kosten statt 100 MAD nur knapp 30 MAD pro Fahrt. Genau so machen wir das. Als wir zur Hauptstraße kommen steht zufällig ein freies kleines Taxi gegenüber, das nach Handzeichen wendet und uns schnell zum Bab Boujeloud, dem Blauen Tor von Fes bringt. Vom Bab Boujeloud aus haben wir auch unsere bisherigen Touren durch die Medina mit den Guides unternommen und denken, dass wir uns ganz gut zurechtfinden werden. Außerdem haben wir alle Ziele und Sehenswürdigkeiten, die wir besuchen wollen, in Google Maps markiert, sodass wir uns notfalls führen lassen können. Nach nur wenigen hundert Metern vom Blauen Tor kommen wir zum bekannten Café Clock, in dem wir uns ein leckeres zweites Frühstück genehmigen. Frisch gestärkt starten wir unsere Tour durch die Medina und finden schöne Souvenirs, durch die sich unser Rucksack im Laufe des Tages immer mehr füllt. Es macht uns richtig Spaß, so langsam ein eigenes Gefühl für die kleinen Straßen der Altstadt zu entwickeln und uns dort immer besser zurechtzufinden. Und so erkunden wir immer abgelegenere Bereiche, bis wir uns schließlich doch gründlich im Labyrinth der Gassen verlaufen. Leider war Google Maps keine große Hilfe, da es wohl im Inneren der Medina auch nicht alle Gässchen im Detail kennt. Dank eines aufmerksamen Marokkaners finden wir wieder zurück auf die uns bereits bekannten Wege und gönnen uns zum Abschluss eine sehr leckere erfrischende Minzlimonade im Café Clock, das uns heute Morgen schon so gut gefallen hat. Zufrieden fahren wir mit einem Petit Taxi zurück zum Campingplatz.

Medersa Atterine, Fes, Marokko
Die Medersa Atterine ist eine der bedeutendsten ehemaligen Koranschulen in der Medina von Fes


Als Zwischenstopp zum Fährhafen Tanger Med bietet sich aus Fes wieder die blaue Stadt Chefchaouen an, die wir ja inzwischen schon ganz gut kennen. Unser Navi dagegen kennt den Weg zum Campingplatz nicht und führt uns in die engen Gassen, aus denen wir nur mit Hilfe zweier Einheimischer wieder herauskommen. In Chefchaouen trifft uns am Samstag der Hitzehammer mit voller Wucht. Kurz vor der Stadt steigt das Thermometer auf 41°C, während es am Campingplatz mit 39°C nicht viel besser ist, sodass wir uns am Nachmittag möglichst wenig bewegen. Am Sonntag schlendern wir bei etwas nachlassender Hitze durch die wunderschöne Medina, deren Blau die gefühlte Temperatur gleich um ein paar Grad senkt, zumindest im Schatten. In der Nähe des südwestlichen Ausgangs aus der Medina wird uns mehrmals der Kauf von Cannabis angeboten, das ja hier in der Nähe in großem Stil angebaut wird, uns aber kein bisschen interessiert. Auch Marihuana als Alternative kann uns nicht locken. Das Restaurant El Cielo im Herzen der Medina von Chefchaouen liegt in einem sehr schön angelegten Garten und bietet nach den Bewertungen im Internet eine ausgezeichnete Küche. Für uns ist die gewählte Tajine mit Hühnchen allerdings eine kleine Enttäuschung, da sie nicht viel mit den traditionellen Gerichten zu tun hat, die wir an anderen Orten genießen durften. In einer kleinen Schüssel wird ein Stück Hühnchen mit Kartoffeln und Oliven serviert, das in einer sehr gut schmeckenden Sauce angerichtet ist. Hier merkt man schon, dass Chefchaouen seine Authentizität durch den Tourismus ein bisschen verliert. Wir lassen uns dadurch die Stimmung nicht vermiesen und genießen noch eine Weile das intensive Blau der Stadt, bevor uns ein Petit Taxi den steilen Berg zum Campingplatz hochbringt. 

Jürgen, Chefchaouen, Marokko
Wir genießen einen weiteren entspannten Tag in der blauen Stadt Chefchaouen


Nach dem Mittagessen am Montag fahren wir die letzten 140 Kilometer zum Fährhafen von Tanger Med, wo der Check-in und die Ausreise recht reibungslos verlaufen. Am Röntgenscanner gibt es zwar eine gewisse Wartezeit, dafür findet das Gerät nichts Auffälliges und wir können zum Liegeplatz des Schiffes weiterfahren. Zu guter Letzt werden bei der Auffahrt auf die Fähre noch einmal alle Stauräume kontrolliert, dass wirklich kein blinder Passagier mit an Bord kommt. Die Fähre legt pünktlich in der Nacht ab und bringt uns bis Donnerstagmorgen wieder nach Genua, von wo es auf direktem Weg in die Schweiz geht. Nördlich des Gotthardtunnel verbringen wir eine Nacht am Stellplatz in Gurtnellen, der unmittelbar neben einem tosenden Gebirgsbach liegt. Am Freitag fahren wir bis nach Bad Dürrheim, wo uns der Stellplatz und die Stadt mit ihren weitläufigen Parks gut gefallen und sicher einen weiteren Besuch wert sind. Den Rest des Heimwegs legen wir am Pfingstsamstag auf lebhaften Autobahnen zurück, wo wir zum Glück von größeren Staus verschont bleiben. 

Am Mittag endet unsere Reise durch Marokko, die uns zehn Wochen lang zu Königsstädten, Wüsten und Küsten geführt hat.

Karte Marokko
Unsere Route durch Marokko

Wir danken Euch allen für Eure Begleitung, haben uns sehr über alle Kommentare gefreut und geben rechtzeitig Bescheid, wenn neue Pläne reifen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Elke und Karsten (Montag, 09 Juni 2025 18:07)

    Vielen lieben Dank für eure tollen spannenden Reiseberichte und die schönen Fotos!
    Es hat uns viel Spaß und Erstaunen gebracht euch zu begleiten!
    Ob wir uns das irgendwann trauen, steht noch in den Sternen!
    Nun kommt gut zu Hause an und plant in Ruhe eure nächste Abenteuer, denn nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub! Grüße aus Estland von Karsten und Elke

  • #2

    Maria und Alfred (Montag, 09 Juni 2025 21:32)

    Willkommen zurück !
    Tolle Reise, erwarten irgendwann und irgendwo genauen Bericht.
    Viele liebe Grüße