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Die phantastische Natur der Lofoten

Tjongsfjord, Norwegen
Berge spiegeln sich im Wasser des Tjongsfjord im nördlichen Helgeland

Nachdem wir am Dienstag das Polar Camp verlassen haben überqueren wir mit der Fähre von Kilboghamn nach Jektvik den Polarkreis. Ab hier befinden wir uns in der Arktis und haben wieder einmal eine atemberaubende Landschaft mit steilen Bergen und tief eingeschnittenen Fjorden. Schon wenige Kilometer hinter dem Fährhafen von Jektvik kommen wir an unser heutiges Tagesziel. Neben der kaum befahrenen Straße liegt ein super schöner Rastplatz mit überdachten Picknicktischen und einem phantastischen Blick auf den Tjongsfjord.

Tjongsfjord, Norwegen
Schöner Übernachtungsplatz am Ufer des Tjongsfjord


In der Nacht beginnt es zu regnen und es regnet fast den ganzen Mittwoch weiter. Trotz des nassen Wetters und tief hängender Wolken ist die heutige Fahrt entlang der Fjorde im nördlichen Helgeland wieder sehr beeindruckend. Die herbstliche Stimmung hat ihren ganz besonderen Reiz. Einmal werden wir nass, als wir in einem der wenigen Supermärkte an der Strecke einkaufen gehen, ansonsten versuchen wir die seltenen Regenpausen zu nutzen, um das Wohnmobil zu verlassen. Am Nachmittag kommen wir zum Campingplatz am Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom weltweit. Bei Flut strömen hier vierhundert Milliarden Liter Wasser durch einen nur 150 Meter breiten Kanal in den Fjord und bei Ebbe wieder zurück ins Meer. Bei einem kurzen Spaziergang beobachten wir die durch die starke Strömung entstehenden Strudel, die ganz schön bedrohlich wirken, auch wenn wir vielleicht etwas mehr Spektakel erwartet haben. 

Da der Wetterbericht für die nächsten Tage immer wieder Sonnenschein vorhersagt, beschließen wir, schon morgen mit der Fähre von Bodø nach Moskenes auf den Lofoten zu reisen. Täglich fahren auf dieser Strecke zwei Schiffe, eines um 16:45 Uhr und das nächste in der Nacht um 1:00 Uhr, wobei die Fahrt am Nachmittag schon zu 50% ausgebucht ist und dafür keine weiteren Reservierungen angenommen werden. Die restlichen 50% werden beim Boarding aus den Wartespuren aufgefüllt. So verlieren wir am Donnerstag nicht viel Zeit, füllen auf der Fahrt nach Bodø sämtliche Vorräte auf und stehen bereits um die Mittagszeit am Hafen. Unsere Position ist an zweiter Stelle in der zweiten Spur für Fahrzeuge ohne Reservierung und damit recht vielversprechend. Während der Wartezeit, die sich ziemlich lange hinzieht, füllen sich noch zwei weitere Spuren, die am Ende alle Platz auf der Fähre finden. Das Schiff legt pünktlich ab und bringt uns über sehr ruhiges Meer bis kurz vor 20:00 Uhr auf die Lofoteninsel Moskensøya. Während der Überfahrt wachsen direkt vor uns die gewaltigen Berge der Lofoten aus dem Meer, was am Schluss durch einen schönen Sonnenuntergang gekrönt wird.

Lofoten, Norwegen
Sonnenuntergang während der Fährfahrt von Bodø auf die Lofoten

Norwegen
Schärengarten südlich der Hafenstadt Bodø

Å, Lofoten, Norwegen
Die kleine Ortschaft Å liegt ganz im Südwesten der Lofoten. Hier hören alle Straßen auf

Bei Dunkelheit fahren wir zur kleinen Siedlung Å, wo die Europastraße E10 direkt nach einem Tunnel in einem großen Parkplatz endet. Dort übernachten wir einigermaßen schräg und ungestört, auch wenn man wegen des großen Ansturms in der Hochsaison eigentlich nur sechs Stunden stehen darf. Am Vormittag wandern wir auf den Klippen und durch das Dorf Å, das uns mit seinen roten Häuschen aus dem Bilderbuch total begeistert. Schon bald geht es weiter durch die traumhafte Landschaft der Lofoten, die auch jetzt Mitte September von unzähligen Touristen aus aller Welt gut besucht ist. Nach einigen wunderschönen Aussichtspunkten kommen wir auf der Insel Vestvågøy zum Vik Strand, einem leuchtend weißen Sandstrand zwischen steilen Bergen, an dem wir einen himmlischen Nachmittag und die folgende Nacht verbringen.

Reine, Lofoten, Norwegen
Tolle Berge beim Städtchen Reine auf den Loften

Vik Strand, Lofoten, Norwegen
Traumstrand vor Bergpanorama auf den Lofoten

Lofoten, Norwegen
Aussicht vom Rastplatz Torvdalshalsen der Landschaftsroute Lofoten

Bei sehr angenehmem Brandungsrauschen des Meeres schlafen wir in dieser Nacht besonders gut und verlassen den Traumstrand am Samstagvormittag erst um 11:00 Uhr. Wir folgen weiter der Landschaftsroute Lofoten mit ihren schönen Aussichtspunkten und sind schon vor 14:00 Uhr an unserem Tagesziel, dem Campingplatz Sildpollnes Sjøcamp, der auf einer zauberhaften Halbinsel im 13 Kilometer langen Austnesfjord liegt. Obwohl eigentlich dichte Wolken vorhergesagt sind, können wir den Nachmittag bei schönstem Sonnenschein teilweise draußen verbringen, der auch der Berglandschaft mit der bei vielen Fotografen beliebten weißen Kirche Sildpollnes Kirke ein phantastisches Aussehen verleiht.

Austnesfjord, Lofoten, Norwegen
Malerische Kirche auf einer Halbinsel im Austnesfjord

Austnesfjord, Lofoten, Norwegen
Panorama der Halbinsel Sildpollnes im Austnesfjord

In Sildpollnes bleiben wir für einen geruhsamen Sonntag, um unsere Reise danach über die Inseln Andøya und Senja immer weiter in nördlicher Richtung fortzusetzen.

Karte Norwegen
Unsere bisherige Route in Norwegen

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Kommentare: 1
  • #1

    Ines (Montag, 22 September 2025 01:52)

    Die Landschaft ist einfach unbeschreiblich. Wie im Märchen sieht es teilweise aus mit den Bergen und ihr mittendrin. Ein Traum !
    Und die Impressionen aus der Bordküche…….war ein guter Tipp oder? Sieht alles sehr gemütlich aus drinnen.
    Hier geht es jetzt los mit Regen, Regen und Regen, nachdem ich 3 schöne Tage im Hängesessel in meinem geliebten Garten verbringen konnte. Der goldene Oktober soll aber kommen………
    Liebe Grüße