Aotearoa - Land der langen weißen Wolke

Die Abschnitte dieser Reise durch Neuseeland: 

Anreise 

Anreise über Bangkok

 

Nordinsel 

Auckland, Mt. Taranaki, Wellington

 

Südinsel 

Lake Grassmere, Kaikoura, Whale Watching, Christchurch, Moeraki Boulders, Otago Peninsula, Yellow-Eyed Penguin, Doubtful Sound, Queenstown, Lake Matheson, Franz Josef Glacier, Punakaiki, Tasman Bay, Braeburn Track

 

Nordinsel 

Napier, Craters of the Moon, Tongariro Nationalpark, Wai-O-Tapu, Rotorua, Te Whakarewarewa, Coromandel Halbinsel, Waipoua Kauri Forest, Cape Reinga, Ninety Mile Beach, Heimreise


Im Dezember 2003 und Januar 2004 reisen wir für mehrere Wochen durch Neuseeland um das "Land der langen weißen Wolke" gründlich kennen zu lernen. Von Auckland geht es zunächst nach Süden und dann in einer großen Schleife rund um die Südinsel mit ihren tief eingeschnittenen Fjorden. Danach fahren wir eine ausgiebige Runde über die Nordinsel, wobei wir bis zum nördlichsten Punkt Neuseelands am Cape Reinga vorstoßen.


Anreise

Bangkok, Thailand, Palast, Grand Palace
Bei unserem Kurzbesuch in Bangkok sehen wir den Grand Palace nur von außen

Am Donnerstag, den 18. Dezember 2003 fliegen wir zunächst von Frankfurt nach Bangkok, wo wir am nächsten Vormittag gut ausgeschlafen ankommen. Da wir in Bangkok fast einen ganzen Tag Aufenthalt haben, wollten wir eigentlich ein bisschen die Stadt besichtigen, was uns aber wegen fehlender Sprachkenntnisse und fehlender Vorbereitung nicht wirklich gelingt. Zwar finden wir einen Bus, der uns ins Zentrum in die Nähe des Großen Palasts bringt, doch verlieren wir bei der Suche nach Sehenswürdigkeiten und vor allem nach der richtigen Bushaltestelle für die Rückfahrt so viel Zeit, dass wir allein mit dem Eindruck dieses kurzen Schnupperbesuches die Stadt bald wieder verlassen.


Flagge Neuseeland

Neuseeland Nordinsel

Auckland

Auckland, Neuseeland
Skyline von Auckland mit dem 328 Meter hohen Sky Tower

Nach einem weiteren Zwischenstopp in Sydney erreichen wir am Samstagnachmittag Auckland, die größte Stadt Neuseelands. Wir passieren zügig die Einreise und die Zollkontrolle und können bald darauf unseren Mietwagen, einen roten Ford Escape übernehmen.

Unsere erste Fahrt bei Linksverkehr ist am Anfang sehr ungewohnt, am besten geht es, wenn wir einfach den vorausfahrenden Autos folgen. Das führt dann leider dazu, dass wir die Autobahn an der falschen Stelle verlassen und uns ungewollt in einem Wohngebiet wiederfinden. Nach einigen Kilometern sind wir wieder auf der Autobahn, der wir von nun an konzentriert bis ins Stadtzentrum folgen. Der Sky-Tower, bei dem unser Hotel liegt ist bald gut zu sehen und dient uns als Orientierungshilfe. Wir finden ohne Probleme hin, parken direkt vor dem Eingang des Sky-Hotels und werden ab hier perfekt vom dortigen Personal betreut. Das Gepäck wird zur Rezeption gebracht, das Auto ins Parkhaus gefahren, wir müssen nur einchecken, alles andere wird erledigt. Unser Zimmer im dritten Stock ist geräumig und gut ausgestattet. Endlich duschen, das ist nach dieser langen Reise ganz besonders angenehm. Am frühen Abend und am Sonntag erkunden wir Auckland zu Fuß und passen uns so langsam an die um 12 Stunden versetzte Zeitzone an.


Mount Taranaki

Vulkan, Taranaki, Neuseeland
Der Vulkan Mt. Taranaki vom malerischen Lake Mangamahoe

Nachdem wir am Montag, 22. Dezember früh aufgestanden sind, verlassen wir Auckland in südlicher Richtung auf der Autobahn. Wir fahren durch eine traumhafte Landschaft und erreichen kurz hinter Hamilton die Abzweigung zu den Waitomo Caves wo wir trotz des momentanen Hochwassers einen Ausflug in die Höhle mit ihren tausenden Glühwürmchen machen können. Als wir am Nachmittag bei inzwischen sonnigem Wetter die Kleinstadt New Plymouth erreichen, hoffen wir zumindest einen Blick auf den freistehenden Vulkan Taranaki ganz in der Nähe erhaschen zu können. Dazu fahren wir hinaus zum Lake Mangamahoe und haben schon auf dem Weg dorthin eine schöne Aussicht. Hinter dem See schwebt auf einer schmalen Wolkendecke der Vulkan. Das Ganze wirkt beinahe unrealistisch schön. Vom Mt.Taranaki sagen die Einheimischen, dass es, wenn er sich zeigt, bald regnen würde. Und wenn er sich nicht zeige, dann würde es bereits regnen.


Wellington

Wellington, Neuseeland
Wellington vom Victoria View Point

Am nächsten Morgen erkennen wir, dass die Einheimischen recht haben. Als wir aufwachen regnet es und wir sehen den Berg bei unserer Weiterfahrt heute nicht. Wir fahren durch sehr satte, grüne Landschaft, an vielen Weiden vorbei, auf denen uns heute viele frisch geschorene Schafe auffallen. Die Sicht ist nicht sehr gut und es regnet immer wieder. Wir erreichen Wellington, die Hauptstadt Neuseelands und machen uns nach dem Einchecken im Hotel zu einem kleinen Stadtspaziergang auf, wobei wir uns wegen des weiter anhaltenden Regens fest in unsere Regenjacken einpacken. Schon nach wenigen Metern stellen wir fest, dass wir mit unseren Hosen bei diesem Wetter nicht lange Freude haben werden. Nicht weit vom Hotel finden wir einen der vielen Outdoor Läden von Wellington, wo man uns gerne Regenhosen verkauft, die wir natürlich auch gleich anlassen. Das ist sofort ein völlig anderes Gefühl. Ohne nass zu werden gehen wir weiter durch den Regen, macht jetzt gleich viel mehr Spaß.

Wellington, Cable Car, Neuseeland, Standseilbahn
Die Wellington Cable Car verbindet die Innenstadt mit dem 120 Meter höher liegenden Stadtteil Kelburn

Mittwoch, 24. Dezember 2003

Wir wandern bei sonnigem Wetter zum Victoria View Point, von wo wir einen schönen Blick auf die Stadt und ihren Hafen haben. Nach dem Abstieg durchqueren wir den Stadtkern und fahren auf der entgegengesetzten Bergseite mit der Standseilbahn zur Bergstation, von wo wir durch den botanischen Garten wieder in die Stadt zurückkehren. Wir gehen zum wegen seiner runden Form „Bienenstock“ genannten Parlamentsgebäude und von dort zur Queens Wharf am Hafen. Am Abend müssen wir noch unsere Habseligkeiten für die Fahrt mit der Fähre morgen zusammenpacken, da die Mietwagen nicht mit übergesetzt werden.

Der erste kurze Abschnitt unserer Reise auf der Nordinsel geht zu Ende und wir haben schon unheimlich viel Interessantes gesehen. Wir sind sehr gespannt, was uns auf der Südinsel erwartet.


Neuseeland Südinsel

Lake Grassmere

Salinen, Lake Grassmere, Neuseeland
Die Salinen von Lake Grassmere leuchten farbig in der Sonne

Donnerstag, 25. Dezember 2003

Am Vormittag fahren wir mit der Fähre über die ziemlich windige Cookstraße und erreichen nach zwei Stunden das kleine Städtchen Picton am Ende des malerischen Queen Charlotte Sound. Nach der Ankunft übernehmen wir den nächsten Mietwagen, es ist wieder ein roter Ford Escape, wir müssen uns also nicht umgewöhnen. Die Angestellten der Autovermietung geben uns den Tipp, dass entlang des Pazifiks in der letzten Zeit viele Robben beobachtet wurden, es würde sich also lohnen, die Augen offen zu halten. Bevor wir uns auf den Weg machen, wollen wir im etwa dreißig Kilometer südlich gelegenen Blenheim zu Mittag essen, dort sind allerdings alle Restaurants wegen Weihnachten geschlossen und wir müssen uns mit einfachen Sandwiches von einer Tankstelle zufriedengeben. Bald darauf kommen wir zum Lake Grassmere, wo in großen Salinen Salz aus Meerwasser gewonnen wird. Die Verdunstungsbecken liegen violett leuchtend in der Sonne. Als wir die Küste erreichen halten wir natürlich Ausschau nach den angekündigten Robben und finden auch tatsächlich mehrere große Kolonien auf den rauen Felsen liegen.


Kaikoura

Donegal House, Kaikoura, Schwan, Neuseeland
Im Garten des Donegal House sehen wir unsere ersten schwarzen Schwäne

Das Donegal House, unser heutiges Ziel, ist schon vor Kaikoura angeschrieben und entsprechend leicht zu finden. Bei unserer Ankunft werden wir vom Besitzer begrüßt. Er führt uns freundlich durchs Haus, wobei er wie selbstverständlich jedes Zimmer öffnet, um zu sehen, ob es frei sei. Am Ende finden wir tatsächlich ein unbelegtes Zimmer und werden wieder allein gelassen. Das Hotel hat einen herrlich angelegten Garten mit Teichen, auf denen Enten, sowie weiße und schwarze Schwäne umherpaddeln, vielen schönen Pflanzen und verschiedenen Sitzgelegenheiten. Dazwischen lebt eine Pfauenfamilie, die gerade Junge hat und was wir noch nie gesehen haben, zwei weiße Pfauen. Wir fragen den Wirt nach einer Empfehlung fürs heutige Abendessen und er meint, dass wir in Kaikoura selbst sicher zwei oder drei geöffnete Restaurants finden können. Falls das nicht klappen sollte, wollte er uns die Restaurantküche zur Verfügung stellen. Wir finden ein Restaurant, das offen hat und fahren danach hinaus zur Halbinsel, wo wir einen längeren Spaziergang am Rand der Klippen machen. Der Weg führt über frisch gemähte Weiden, auf denen einige Schafe grasen und bietet großartigen Blick aufs Meer. Auch jetzt am Abend brennt die Sonne noch recht kräftig und wir kommen müde zurück ins Donegal House.


Whale Watching

Wal, Kaikoura, Neuseeland
Abtauchender Buckelwal vor Kaikoura

Freitag, 26. Dezember 2003

Beim Frühstück erzählen wir der Wirtin, dass wir heute gerne Wale sehen wollen, worauf sie sofort beim Veranstalter anruft, der allerdings für heute keine freien Plätze mehr anbieten kann. Trotzdem fahren wir zum Visitorcenter und lassen uns auf die Warteliste für alle Fahrten des Tages setzen. Tatsächlich bekommen wir schon zehn Minuten später die Bestätigung für die nächste Fahrt und können sofort mit einem der Busse losfahren. Wir bekommen schöne Plätze auf dem Beobachtungsdeck des Bootes und laufen bei kräftigem Seegang hinaus aufs offene Meer. Der Kapitän stoppt das Schiff mehrfach, um mit Unterwassermikrofonen die Rufe der Wale zu orten. Nach einigen Versuchen entdecken wir einen Wal an der Oberfläche, der vor allem an seiner ausgestoßenen Fontäne erkennbar ist. Nach einigen Minuten beendet der Wal seine Atemphase und taucht ab, wobei er uns schön seine Schwanzflosse zeigt. Da er jetzt für die nächste halbe Stunde unter Wasser bleiben wird, machen wir uns wieder auf die Suche und entdecken tatsächlich noch weitere Wale während unserer Fahrt.

Den Nachmittag verbringen wir im wunderschönen Garten des Donegal Houses, wo wir uns heute zum Abendessen einen Crayfisch, die Spezialität Kaikouras, gönnen. Schon die Maori wussten diese Delikatesse zu schätzen und gaben dem Platz den entsprechenden Namen: Kai = essen, Koura = Crayfisch.


Christchurch

Christchurch, Neuseeland
Der Cathedral Square in Christchurch

Samstag, 27. Dezember 2003

Entlang der rauen Pazifikküste erreichen wir heute Christchurch, wo wir im Visitorcenter die Zimmer für die nächsten Tage buchen. Wir durchwandern Christchurch entlang der gut beschriebenen City Walks und bekommen so einen guten Überblick über die Stadt mit ihren vielen historischen Gebäuden und Plätzen. Anschließend machen wir eine Rundfahrt über die teilweise unbefestigten Straßen der Banks Peninsula mit ihren ausgedehnten Buchten und Naturhäfen.


Moeraki Boulders

Moeraki Boulder, Neuseeland
Die einmaligen Moeraki Boulders an der Ostküste Neuseelands

Sonntag, 28. Dezember 2003

Wir verlassen die Stadt und fahren bei wechselhaftem Wetter und teilweise Regen in Richtung Dunedin. Unterwegs besichtigen wir während eines sonnigen Abschnitts die Moeraki Boulders, große Steinkugeln, die dort am Strand verstreut liegen. Die Entstehung dieser bis ca. 1m großen Kugeln ist bis heute nicht völlig geklärt, es sieht so aus, als hätte ein Riese hier mit Murmeln gespielt. Auf der Weiterfahrt regnet es wieder, auch noch als wir Dunedin und unser heutiges Hotel, das „Southern Cross“ erreichen.


Otago Peninsula

Seelöwe, Allan's Beach, Neuseeland
Am Allan's Beach werden wir von diesem Seelöwen kritisch beobachtet

Montag, 29. Dezember 2003

Heute wollen wir die Otago Peninsula, eine für ihren Reichtum an seltenen Tieren bekannte Halbinsel besuchen. Unterwegs kaufen wir Tickets für eine Pinguin-Tour am frühen Nachmittag und fahren weiter bis ans Ende der Stichstraße, wo sich eine Beobachtungsstation für Albatrosse befindet. Von dort fahren wir einige Kilometer zurück und dann über eine Schotterstraße hinaus zum Allan’s Beach an der Ostküste der Halbinsel. Vom Parkplatz gelangen wir durch einige bewachsene Sanddünen schnell auf den langen Sandstrand. Als wir gerade am Ende des Strandes ankommen, entdeckt Andrea einen großen Seelöwen auf dem Weg zum Meer. Wir versuchen so schnell wie möglich näher zu kommen um möglichst gute Nahaufnahmen machen zu können. Der Seelöwe schätzt unsere Annäherung überhaupt nicht und bellt uns wütend an. Erst als wir langsamer auf ihn zugehen und er erkennt, dass wir ihm nicht direkt aufs Fell rücken wollen, beruhigt er sich und stellt sich für einige Fotos. Auf den Felsen finden wir noch weitere Seelöwen, die unsere Anwesenheit solange ignorieren, wie wir ihnen nicht zu nahe kommen. 


Yellow-Eyed Penguin

Gelbaugenpinguin, Pinguin, Neuseeland
Der Gelbaugenpinguin lebt fast nur im südlichen Neuseeland

An der Pinguin-Station werden wir nach einer kurzen Einführung in das Leben der Yellow Eyed Pinguins in kleinen Bussen über staubige Feldwege zur Kolonie gebracht. Hier liegen hinter einer Düne einige kleine Teiche zwischen niedrigen Büschen, die durch getarnte, überdachte Gräben so miteinander verbunden sind, dass jede Stelle ungestört eingesehen werden kann. Eine Stunde lang gehen wir durch die Gänge zu immer wieder anderen Nestern und Teichen, wobei wir viele der putzigen Tierchen sehen. Wir sind völlig begeistert und freuen uns, diesen extra Tag hier eingeschoben zu haben.


Doubtful Sound

Doubtful Sound, Neuseeland
Der Doubtful Sound wird wegen seiner Stille gerne als der "Sound of Silence" bezeichnet

Dienstag, 30. Dezember 2003

Von Dunedin fahren wir über Balclutha, dem südlichsten Punkt der gesamten Tour, nach Te Anau, wo zum ersten Mal auf unserer Reise so etwas wie echter touristischer Betrieb erkennbar ist, auf dem See gibt es viele Boote, Hubschrauber und Flugzeuge zu sehen, an den Ufern und auf den Straßen ist es verhältnismäßig belebt.

Die 20 km von Te Anau bis Manapouri sind am nächsten Morgen schnell zurückgelegt und wir finden dort auch sofort den Parkplatz, wo wir unser Auto bis zum nächsten Mittag stehen lassen können. Auf dem Schiff finden wir noch einen Platz auf dem Aussichtsdeck direkt an der Reling, alle anderen sind schon belegt. Langsam fahren wir aus dem Hafen und hinaus auf den See Manapouri. Wir passieren einige Inseln und je weiter wir auf den offenen See hinauskommen, desto stärker werden die Wellen und die aufgewirbelte Gischt. An einer Stelle mit besonders starkem Wind passiert es dann, dass alle Passagiere, die sich wie wir an der Reling der Backbordseite befinden, eine massive kalte Dusche abbekommen und gleich hinterher noch eine. Wir sind klitschnass und verbringen den Rest der Fahrt im Inneren des Bootes. Ein Bus bringt uns vom Ende des Sees in einer halben Stunde über die unbefestigte Straße hinunter zum Doubtful Sound.

Doubtful Sound, Neuseeland
Mit der Fjordland Navigator unterwegs im Doubtful Sound

Die „Fjordland Navigator“, ein dreimastiger Motorsegler liegt am Steg bereit und wir können direkt vom Bus aus aufs Schiff, das bald darauf ablegt. Wir fahren in Richtung zur Tasman Sea, wobei der Wind beständig zunimmt. Vor erreichen des offenen Meeres werden die Segel gesetzt, was eine stabilisierende Wirkung hat, vor allem aber auch ganz gut aussieht. Auf den Felsen, die den Ausgang des Fjordes bilden, beobachten wir eine Kolonie Seelöwen, während am Himmel ganz deutlich das Herannahen einer Schlechtwetterfront zu erkennen ist. Für morgen ist also Regen zu erwarten. Bei der Rückfahrt in den Sound entdecken wir einige Delfine, die eine kurze Zeit mit dem Schiff spielen und dann wieder in den Tiefen des Meeres verschwinden. Für uns eine gute Gelegenheit, das Abendessen vom Buffet zu genießen. Nach dem Essen sitzen wir noch einige Zeit bei lockerer Atmosphäre im Salon und gehen dann gegen 22:30 Uhr in unsere Kabine, wo wir erst im neuen Jahr wieder aufwachen sollten.


Queenstown

Queenstown, Neuseeland
Queenstown von der Bergstation aus gesehen

Donnerstag, 1. Januar 2004

Die gestern gesehene Schlechtwetterfront ist inzwischen angekommen, draußen regnet es und es ist relativ kühl geworden, erst im Landesinnern wird es später wieder sonnig. In unserem Hotel in Queenstown machen wir die nötigste Wäsche bevor wir mit der Seilbahn zur Bergstation fahren, von wo wir eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Berge haben. Wieder unten angekommen machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt und beschließen damit auch schon unseren Besuch in Queenstown, das in Neuseeland als das Zentrum des Abenteuertourismus gilt.


Lake Matheson

Lake Matheson, Neuseeland
Blick vom Lake Matheson zu den neuseeländischen Südalpen

Freitag, 2. Januar 2004

Über den Haast Pass fahren wir heute bis zur Tasman Sea. Unterwegs besichtigen wir während einer kurzen Wanderung die Blue Pools, tief blau leuchtende Wasserbecken in einem Fluss, die wir über eine wacklige Hängebrücke erreichen. Wir fahren weiter entlang der Küste und durch grünen Regenwald bis nach Franz Josef Glacier. Nach dem Abendessen fahren wir hinaus zum Lake Matheson, von dem aus man eine tolle Sicht auf die verschneiten Berge der Südalpen hat. Auch der eineinhalbstündige Rundweg um den See, der durch dichten Regenwald und teilweise auf Stegen direkt am Ufer verläuft, ist wunderschön.


Franz Josef Glacier

Franz Josef Glacier, Neuseeland
Der Franz Josef Gletscher in den neuseeländischen Alpen

Samstag, 3. Januar 2004

Nach einem sehr frühen Frühstück fahren wir über eine Schotterstraße zum Parkplatz des Franz Josef Glaciers. Von hier aus wandern wir durch ein weitgehend trockenes Flussbett, an einem schönen Wasserfall vorbei bis kurz unterhalb der Gletscherzunge. Nach der zweistündigen Wanderung fahren wir zum Gillespies Point, der in ca. 20 km Entfernung direkt am Meer liegt. Von hier führt unsere Strecke durch gebirgige Gegend mit viel Regenwald bis nach Hokitika. Wir sind sehr gespannt, was uns Hokitika, die berühmte Stadt der Jade und des Jadeschmucks, zu bieten hat und ziehen von Geschäft zu Geschäft, finden allerdings nichts, was mit unserem Geschmack und unserem Budget vereinbar ist.


Punakaiki

Pancake Rocks, Punakaiki
Die Pancake Rocks bei Punakaiki

Sonntag, 4. Januar 2004

Wir folgen der Küstenstraße bis nach Greymouth und besuchen dort die ehemalige Goldgräberstadt Shantytown, die als eine Mischung aus Museum und kleinem Freizeitpark wiederaufgebaut wurde. Hier folgen wir einem kleinen Rundweg durch den angrenzenden Wald, fahren mit der Dampfbahn und besichtigen die ausgestellten Gebäude mit ihren Werkstätten, bevor wir nach Punakaiki weiterfahren. Dort besuchen wir am Abend die Pancake Rocks, wo um diese Zeit ziemlich viel Betrieb herrscht. Die Blowholes zwischen den Felsen spritzen so stark, dass wir dabei richtig nass werden. Mit untergehender Sonne verlassen wir die Felsen und fahren zu unserem Motel, wo wir gegen 21:00 Uhr ankommen.


Tasman Bay

Tasman Bay, Neuseeland
Apricot leuchtende Strände an der Tasman Bay

Am nächsten Tag fahren wir durch den Buller Gorge, ein tief eingeschnittenes Flusstal bis nach Nelson, das keine größeren Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.

Dienstag, 6. Januar 2004

Vom Parkplatz in der Nähe eines großen Campingplatzes bei Totaranui machen wir eine fast vierstündige Wanderung durch dichten Regenwald und entlang der in der Sonne apricot leuchtenden Strände der Tasman Bay. Noch bevor wir den Separation Point erreichen, wo die Tasman Bay in die Golden Bay übergeht, beginnt es zu regnen, worauf wir bald umkehren und völlig durchnässt wieder an unserem Auto ankommen. Wir können uns erst nach der Rückkehr im Hotel richtig abtrocknen und verlassen das Haus heute nicht mehr. 


Braeburn Track

Braeburn Track, Neuseeland
Am Braeburn Track im Nelson-Lakes-Nationalpark

Mittwoch, 7. Januar 2004

Beim Aufstehen ist in Nelson regnerisches Wetter, für die südlicheren Regionen wird aber in der lokalen Zeitung sonniges Wetter vorhergesagt, so dass wir beschließen, heute in den Nelson-Lakes-Nationalpark zu fahren. Tatsächlich wird das Wetter auf dem Weg dorthin ständig besser und am Lake Rotoroa ist schöner Sonnenschein. Wir gehen den Braeburn Track, eine Wanderung durch üppigen Regenwald, der nach den Regenfällen der vergangenen Tage besonders feucht ist und teilweise in der Sonne regelrecht dampft.


Neuseeland Nordinsel

Napier

Art Deco, Napier, Neuseeland
Art Deco Architektur in Napier, der östlichsten Stadt Neuseelands

Donnerstag, 8. Januar 2004

Ein reiner Reisetag. Wir fahren entlang der Küste nach Picton und von dort mit der Fähre wieder zur Nordinsel, wo wir in Wellington im selben Hotel übernachten, wie schon bei unserem ersten Besuch in der Stadt.

In der Nacht fegen Ausläufer des Hurrikans, der in den letzten Tagen einige Südseeinseln verwüstet hat, über Wellington und auch am Morgen ist es noch recht stürmisch. Heute fahren wir bei regnerischem Wetter nach Napier, das den östlichsten Punkt unserer Reise markiert. Die Stadt ist für ihre Art Deco Architektur bekannt, bietet aber auch einen schönen botanischen Garten und weitläufige Sandstrände. 


Craters of the Moon

Craters of the Moon, Wairakei, Neuseeland
Die Craters of the Moon beim Geothermal Power Project Wairakei

Sonntag, 11. Januar 2004

In Napier verbringen wir auch den Samstag und reisen sonntags ins Landesinnere. Wir durchqueren eine Landschaft, die dem Allgäu sehr ähnlich sieht mit vielen Wiesen, Bergen und Wäldern. Unterwegs machen wir Halt an den Waipunga Falls, recht eindrucksvollen Wasserfällen, und kommen bald darauf zum Geothermal Power Project von Wairakei, wo viele heiße Quellen technisch gefasst sind und der Dampf durch ein Netz von Röhren zu einem Kraftwerk geleitet wird. Bei den „Craters of the Moon“ in der Nähe des Kraftwerks tritt an vielen Stellen heißer Wasserdampf aus, der teilweise deutlich zischende Geräusche erzeugt. Die Anblicke sind spektakulär, vor allem dort, wo noch etwas Flüssigkeit den Boden bedeckt und es dementsprechend auch noch brodelt. Über dem ganzen liegt ein leichter Schwefelgeruch ähnlich dem Gestank fauler Eier, an den wir uns nur langsam gewöhnen. 


Tongariro Nationalpark

Vulkan, Ngauruhoe, Tongariro Nationalpark, Neuseeland
Der aktive Vulkan Ngauruhoe im Tongariro Nationalpark

Wir fahren zu den nur wenige Kilometer entfernten Huka Falls und weiter zum Tongariro Nationalpark, den wir nach einem kleinen Abstecher zum malerischen Lake Rotoaira erreichen. Schließlich kommen wir zum eindrucksvollen, historischen Grand Chateau Hotel, das zu den besonders erwähnenswerten in ganz Neuseeland gehört. Unser Zimmer ist sehr rustikal mit Dachgauben an zwei Seiten durch die wir die beiden Vulkane Mt.Ngauruhoe und Mt.Ruapehu sehen können.

Vulkan, Ruapehu, Lower Tama Lake, Tongariro Nationalpark, Neuseeland
Der aktive Vulkan Ruapehu mit dem Lower Tama Lake

Montag, 12. Januar 2004

Heute wandern wir bei strahlendem Sonnenschein sieben Stunden lang auf gut ausgebauten Wegen, später auf markierten, schmalen Bergpfaden zum Lower Tama Lake und von dort weiter steil bergauf zum Upper Tama Lake. Beide Seen liegen wunderschön vor der Kulisse der beiden Vulkane Mt.Ngauruhoe und Mt.Ruapehu. die Fernsicht ist so gut, dass wir sogar den weit entfernten Mt.Taranaki an der Westküste der Insel erkennen können.


Wai-O-Tapu

Wai-O-Tapu, Thermal Wonderland, Neuseeland
Kraterseen im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

Dienstag, 13. Januar 2004

Unsere heutige Fahrt bringt uns über Taupo zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland, das einige Kilometer außerhalb von Rotorua liegt. Eineinhalb Stunden wandern wir durch das sehr schön erschlossene Gelände mit seinen Tümpeln, die durch die verschiedenen gelösten Mineralien in den unglaublichsten Farben leuchten. Dazwischen immer wieder Löcher mit brodelndem Wasser und Schlamm. Von hier aus fahren wir weiter zu den in der Nähe liegenden Mud Pools, in denen es graubraun, matschig brodelt, wobei teilweise spektakuläre Fontänen entstehen. 


Rotorua

Tudor Towers, Rotorua, Neuseeland
Das Gebäude der Tudor Towers ist das ehemalige Badehaus von Rotorua

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Rotorua, wo wir am Nachmittag im Princess Gate Hotel ankommen. Das Hotel ist ein alter, englischer Bau, die Zimmer sind ebenfalls nach englischem Geschmack ausgestattet und werden durch einen Balkon von außen her erreicht. Wir gehen noch einige Schritte durch die schön angelegten Government Gardens mit ihrem akkurat gepflegten Rasen und dem berühmten Fachwerggebäude „Tudor Towers“, in dem früher das Badehaus der Stadt untergebracht war. Dahinter kommen wir zum Lake Rotorua und dem Sulphur Point, wo auch wieder heißes Wasser aus dem Boden austritt und es entsprechend schweflig riecht.


Te Whakarewarewa

Maori, Te Whakarewarewa, Rotorua, Neuseeland
Maori Statue in Te Whakarewarewa

Mittwoch, 14. Januar 2004

Wir fahren nach Te Whakarewarewa Village am südlichen Stadtrand von Rotorua. Hier besichtigen wir ein bewohntes Maoridorf, in dem in mehreren Tümpeln kochendes Wasser direkt zur Zubereitung von Speisen genutzt wird. Weiter geht es zum angrenzenden New Zealand Maori Arts & Crafts Institute, wo heute ein starker Andrang herrscht. Auch hier machen wir einen ausgedehnten Rundgang und kommen dabei vorbei an kleineren Schlammtümpeln direkt zum Pohutu Geysir. Gut 20 Minuten lang steigt die Wasserfontäne bis zu 30 Meter hoch und bietet dabei spektakuläre Anblicke. Nach dem Abflauen der Aktivität des Geysirs gehen wir weiter zum Kiwihaus auf dem Gelände und sehen hier unsere ersten und einzigen echte Kiwis. Die flügellosen Vögel sind nur im Dunkeln aktiv und stöbern zur Nahrungssuche mit ihren langen Schnäbeln im lockeren Boden. Am Nachmittag kaufen wir in der Stadt zwei Halsketten mit Anhängern aus Jade, unsere einzigen Souvenirs dieser Reise.


Coromandel Halbinsel

Cathedral Cove, Coromandel, Neuseeland
Cathedral Cove an der Küste der Coromandel Halbinsel

Donnerstag, 15. Januar 2004

Von Rotorua aus geht es heute über Tauranga an der Bay of Plenty bis zur Coromandel Halbinsel, wo wir in Whitianga ein Appartement für die kommenden zwei Nächte beziehen.

Am Freitag Vormittag fahren wir ungefähr 40 km in das kleine Küstenstädtchen Hahei mit seinem bekannten Hot Water Beach, der jetzt bei Flut nichts anderes ist als ein sehr schöner, recht gut besuchter Badestrand. Von hier kommen wir bald zum Parkplatz der Cathedral Cove und wandern von dort in knapp einer Stunde durch schönen Regenwald zu dieser wunderbar malerischen Bucht mit ihrer beeindruckenden Grotte. 

Auckland, Neuseeland
Blick von Devonport zur Skyline Aucklands

Dort verbringen wir eine Zeit lang im Schatten und kehren nach einem Abstecher zum Shakespeares Cliff mit schöner Aussicht pünktlich zur Ebbe zum Hot Water Beach zurück. Hier sind inzwischen recht viele Menschen an der Stelle, an der die heißen Quellen zu finden sind und graben mit Schaufeln und Spaten und mit bloßen Händen. Sie stoßen tatsächlich auf heißes Wasser, das hier mit 60°C aus dem Sand austritt. Die Temperatur reicht aus, um an nackten Füßen schmerzhaft zu wirken. Wir warten eine Weile am Strand, beobachten einige Surfer beim Wellenreiten und kehren danach noch einmal zu den heißen Quellen zurück. Dort sind jetzt mehrere Pools entstanden, in denen sich ganze Familien im warmen Wasser tummeln.

Am Samstag fahren wir um die Coromandel Halbinsel mit ihrer wunderschönen Landschaft bis nach Thames und weiter landschaftlich wenig reizvoll auf Nationalstraßen und über die Autobahn nach Auckland. Dort wohnen wir in Devonport am Hafen mit schönem Blick zur imposanten Skyline von Auckland.


Waipoua Kauri Forest

Andrea, Kauri, Baum, Te Matua Ngahere, Neuseeland
Andrea am großen Kauri Baum Te Matua Ngahere

Sonntag, 18. Januar 2004

Über die Autobahn erreichen wir Whangarei mit seinen 26 Meter hohen Wasserfällen. Weiter auf der Nationalstraße nach Paihia an der Bay of Islands, wo wir im Bay of Islands Hotel ein großes und geräumiges Zimmer gebucht haben.

Am Montag besuchen wir bei wolkigem Wetter den Hokianga Harbour an der Westküste von Northland. Hier machen wir einen kleinen Spaziergang auf den Klippen bevor es weiter geht zum Waipoua Kauri Forest, wo wir eine Wanderung zwischen den riesigen Kauri Bäumen machen. Diese Kauri, die heute recht selten sind, reichen mit ihrer Größe ganz gut an die berühmten Sequoia in Kalifornien heran. Besonders die drei herausragenden Exemplare Yakas, Te Matua Ngahere und Tane Mahuta sind wirklich sehenswert. Vor allem der letzte und mit 51m Höhe auch der größte der Bäume wird sehr stark besucht. Er ist von der Straße aus in nur wenigen Minuten zu erreichen, was dazu führt, dass fast alle Busse hier Halt machen. Auch heute ist es hier entsprechend voll, obwohl es inzwischen in Strömen regnet, was allerdings unter dem sehr dichten Blätterdach kaum zu spüren ist.


Cape Reinga

Leuchtturm, Cape Reinga, Neuseeland
Der Leuchturm am Cape Reinga markiert den nördlichsten Punkt Neuseelands

Mittwoch, 21. Januar 2004

Am Morgen erfahren wir im Visitorcenter, dass der Ninety Mile Beach heute ab 12:00 Uhr befahren werden kann. So fahren wir zunächst zum Leuchtturm am Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt von Neuseeland. Bei der Rückfahrt folgen wir einem der Touristenbusse über einen unbefestigten Weg zum Meer, wo wir das nördliche Ende des Ninety Mile Beach erreichen. Von hier geht es immer geradeaus in Richtung Süden zwischen der anrollenden Brandung von rechts und dem weichen, trockenen Sand an der anderen Seite des Strandes. Die Sicht ist aufgrund der Gischt eingeschränkt, es ist wieder wolkig, später beginnt es sogar zu regnen und so sind wir froh, dass einige Busse unterwegs sind, an denen wir uns immer wieder orientieren können. Dabei wird hier auf dem Strand genau wie auf der Straße exakt 100 km/h gefahren, was nach einiger Gewöhnung richtig entspannt vor sich geht. Nach etwa 75 Kilometern erreichen wir bei Kaitaia wieder die befestigte Straße.


Ninety Mile Beach

Ninety Mile Beach, Neuseeland
Unterwegs am Ninety Mile Beach im Norden Neuseelands

Freitag, 23. Januar 2004

Für unseren letzten Urlaubstag gibt es keine Pläne und wir beschließen noch einmal zum Ninety Mile Beach zu fahren. Im Visitorcenter von Kaitaia gibt man heute grünes Licht für den Strand ab 13:30 Uhr und wir erfahren auch, dass der Strand schon 17 Kilometer weiter südlich befahren werden kann, als wir vorgestern abgebogen sind. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen und fahren pünktlich los. Heute ist trotz des schönen Wetters so gut wie nichts los, wir sehen nur ganz vereinzelt andere Fahrzeuge. Wir fahren den gesamten 90 Kilometer langen Strand hin und zurück, besteigen am Ende die riesige Düne, machen einen Versuch, im viel zu kalten Wasser zu baden, brechen den aber nach dem Eintauchen des großen Zehs wieder ab und fahren danach wieder zurück nach Paihia.


Heimreise

Wegweiser am Cape Reinga
Wegweiser am Cape Reinga

Samstag, 24. Januar 2004

Bei schönem Wetter packen wir heute früh unsere sieben Sachen gleich so, dass wir für die lange Heimreise gut vorbereitet sind. Dann fahren wir über die Nationalstraße zurück nach Auckland. Von dort geht es am Sonntag über Sydney und Bangkok zügig zurück nach Frankfurt, wo wir am frühen Montagmorgen nach knapp sechs Wochen sehr abwechslungsreicher Reise landen.