Marokko - Märchen aus Königreich und Wüste

Planung und Anreise

Karte Marokko
Marokko - Übersicht unserer Route


Es zieht uns wieder in die Wüste

Auch Anfang des Jahres 2025 lockt uns wieder das Abenteuer Reisen mit dem Wohnmobil. Da wir gerne warmes und trockenes Wetter haben möchten, sind als ideales Ziel für diese Reisezeit schnell die Wüsten und Berge Marokkos ausgemacht. Die Planung und Vorbereitung wollen wir dieses Mal auf ein Minimum reduzieren und uns unterwegs einfach treiben lassen, oder auch einmal länger an einem Ort verweilen, wie es uns gerade gefällt. So entsteht zuhause “nur” eine Liste besonders schöner und für uns geeigneter Stellplätze, die alle ins Navi eingetragen werden. Natürlich kann ich nicht ganz aus meiner Haut und lege eine mögliche Route durch die wichtigsten Ziele, die wir entweder noch nicht gesehen haben, oder die wir gerne ein weiteres Mal besuchen möchten. Wir sind sicher, dass unsere tatsächliche Route ganz anders aussehen wird und wir sind gespannt, wo wir überall herumkommen werden. Zur Hin- und Rückreise entscheiden wir uns für die Fähre Genua - Tanger Med, so können wir die lange Strecke ganz entspannt hinter uns bringen und haben mit den Daten für die Überfahrt einen festgelegten Zeitraum, den wir in Marokko verbringen möchten.

Wie es der Zufall will werden sowohl Helga und Wolfgang, als auch Eva und Clemens, beide Paare haben wir 2023 auf Sizilien kennengelernt, unabhängig voneinander im gleichen Zeitraum wie wir in Marokko unterwegs sein, sodass wir auf jeden Fall versuchen werden, uns dort irgendwo zu treffen. Mit Irmi und Helmut hat das 2022 bei Casablanca ja schon einmal wunderbar geklappt.

Bis zur Abfahrt sind jede Menge Vorbereitungen zu treffen, die Packlisten werden aktualisiert und abgearbeitet, die Vorräte im Vagabund werden aufgefüllt und verschiedene Wartungen werden durchgeführt, sodass unterwegs hoffentlich alles reibungslos klappt. Wie schon bei unserer letzten Reise nach Marokko im Jahr 2022 haben wir uns wieder eine lokale SIM-Karte über den Anbieter Prepaid-Global beschafft, die zwar etwas teurer ist als die Angebote vor Ort, dafür funktioniert das ganze ohne Stress und Unsicherheit. Die SIM-Karte kommt wieder in ein altes Smartphone, das uns in Marokko als mobiler Hotspot dienen wird.

Marokko, Märchen aus Königreich und Wüste
Marokko - Märchen aus Königreich und Wüste


Auf dem Weg nach Marokko

Mit neuem TÜV, allen erledigten Servicearbeiten und mit gefüllten Tanks starten wir am 27.März 2025 in Richtung Süden. Die erste Etappe führt uns zum Stellplatz in Geisingen, wo heute Nachmittag schon überraschend viele Wohnmobile stehen. Wegen der praktischen Lage in der Nähe der Grenze machen wir hier immer wieder gerne Rast, wenn wir auf dem Weg durch die Schweiz sind. Am Freitag geht es auf der Autobahn durch die tolle Gebirgslandschaft der Schweiz bis zum Gotthardtunnel, vor dem wir diesmal nur wenige Minuten warten müssen. Die Fahrt durch den knapp 17 Kilometer langen Tunnel gelingt entspannt und wir erreichen unseren heutigen Stellplatz in Rodi bereits um 13:00 Uhr, wo wir uns als einziges Fahrzeug einen geeigneten Platz aussuchen können. Außer einem kurzen Spaziergang gibt es am Ort nichts zu tun, sodass wir einen entspannten Nachmittag verbringen, während sich der Stellplatz immer weiter füllt. Er liegt einfach ideal für einen Stopp auf dem Weg zum Fährhafen in Genua.

Vagabund, Prato
Am Stellplatz in Prato südlich des Gotthardtunnels

Wir fahren am Samstag recht früh aus Rodi los und kommen zügig zur italienischen Grenze. Ohne lange Wartezeit geht es weiter über Mailand, wo ein ziemlich dichter Verkehr herrscht, und durch die eintönige Poebene bis nach Genua. Die letzten Kilometer vor der Stadt sind wieder sehr kurvig und bergig, bis sich kurz vor der Einfahrt zum Hafen die Wegweiser, das Navi und der Fahrer nicht einigen können und wir so plötzlich von einem Schild mit einer Höhenbegrenzung von 3,20 m gestoppt werden. Unter empörtem Hupen der anderen Verkehrsteilnehmer müssen wir nun rückwärts bis zur letzten Abzweigung zurückfahren, um von dort die den richtigen Weg zum Fährhafen zu nehmen. Ab jetzt kommen wir zügig zum Ziel, das Einchecken verläuft reibungslos und wir haben gerade noch ausreichend Zeit für ein Mittagessen, bis wir recht bald auf die Fähre fahren können.

Vagabund, Genua
Wir warten am Hafen von Genua auf die Einschiffung

Schon am Donnerstag haben wir eine E-Mail von der Reederei erhalten, in der Check-in und Abfahrtszeit unserer Überfahrt bestätigt wurden. Allerdings verschiebt sich die Ankunft in Tanger von den geplanten 18:45 Uhr auf 20:30 Uhr am Montagabend. Wir vermuten, dass die längere Reisezeit durch eine Sturmfront verursacht wird, die ausgerechnet in der kommenden Nacht unseren Kurs kreuzen soll. Nach ruhigem Beginn der Fahrt wird es auf dem Meer tatsächlich bald recht ruppig und wir werden die ganze Nacht über durch heftigen Seegang in den Schlaf gewiegt. Am Sonntag ist die See wieder ruhig, was zu einem entspannten Tag an Bord führt. 

Nach dem planmäßigen Zwischenstopp der Fähre in Barcelona verlassen wir Europa und können schon an Bord die Formalitäten für die Einreise nach Marokko erledigen. Zunächst kommen am ersten Schalter die Einreisestempel in unsere Pässe, mit denen wir am zweiten Schalter die befristete Zulassung für den Vagabund auf marokkanischen Straßen erhalten. Da wir jedes Mal in einer langen Schlange anstehen müssen, dauert die gesamte Prozedur fast zwei Stunden, aber wir haben ja Zeit. Außer unseren Reisepässen, einem an Bord ausgefüllten Formular und den Fahrzeugpapieren haben wir keine weiteren Unterlagen gebraucht, das Ganze verläuft entspannt und ohne Stress.

Fähre, Mittelmeer
Unterwegs von Genua nach Tanger Med

Der Montag ist ruhig und sonnig, wodurch sich unsere einzige Beschäftigung auf das Warten auf die Ankunft in Tanger begrenzt. Wir wünschen uns, dass das Schiff schneller fährt, doch der Kapitän beschränkt die Geschwindigkeit konsequent, sodass wir erst wie angekündigt um 20:30 Uhr Ortszeit in den Hafen einlaufen. Danach dauert es noch sehr lange, bis die Autos von Bord kommen, einer nach dem anderen die Passkontrolle passiert und anschließend die ganze Kolonne an der Zollstation gründlich untersucht wird. Wir haben das Glück, dass wir nach einem kurzen Blick des Zöllners und des Drogenhundes unbehelligt weiterfahren können, bei anderen werden sämtliche Staufächer geöffnet und geprüft. So kommen wir gegen 23:00 Uhr an den großen Parkplatz, der noch im Hafengelände liegt und an dem wir sicher, wenn auch nicht ruhig übernachten können. Nachdem wir noch die ersten Marokkanischen Dirham aus dem Geldautomaten gezogen haben, fallen wir um 23:30 Uhr sehr müde in unsere Betten, was nach europäischer Sommerzeit immerhin schon 1:30 Uhr am Dienstagmorgen ist.

Vagabund, Tanger Med
Erster marokkanischer Übernachtungsplatz am Hafen von Tanger Med


Karte unserer Reise

Karte, Marokko
Unsere gefahrene Route durch Marokko